Kleinschmetterlinge
Bitte senden Sie Ihre Meldungen an: Werner Wolf (wernerwolf.abe[at]t-online.de)
Wiederfund von Nemophora prodigellus (Zeller, 1853) für Bayern!
Mitgeteilt von Maurizio König und Korbinian Schrauth am 27.9.2024
An zwei unterschiedlichen Orten in Mainfranken konnten die Autoren im Sommer 2024 den Heilziest-Langhornfalter Nemophora prodigellus (Zeller, 1853) wieder in Bayern nachweisen. Die bis dahin einzigen gesicherten Nachweise dieser Art gelangen K. Ruttmann 1948 bei Donauwörth und 1955 bei Mönchsdeggingen (Pröse 1984). Gaedike et al. (2017) geben kommentarlos auch ein Vorkommen der Art in Bayern nach 1980 an, dieses wird aber von (Haslberger & Segerer 2016) angezweifelt. Die neuen Funde in Mainfranken liegen somit weitab der historischen bayerischen Fundorte. Am frühen Abend des 9.6.2024 konnte Maurizio König am Kalktrockenhang „Klotz“ im Retztal bei Retzbach ein Weibchen bei der Eiablage an Aufrechtem Ziest (Stachys recta) beobachten. Später fand Korbinian Schrauth am 11.6.2024 zwei Weibchen der Art auf einem mit Pferden beweideten Hang im Pleichachtal zwischen dem Würzburger Stadtteil Versbach und Rimpar nachmittags beim Blütenbesuch zwischen Beständen von S. recta. Bei diesen Tieren wurde die Bestimmung von Thorsten Stühmer durch DNA-Barcoding abgesichert.
Als Habitat werden blütenreiche Magerweiden angegeben, wo die Art um die Bestände ihrer Raupennahrungspflanze Stachys officinalis schwärmen soll (Bryner 2020). In Mainfranken scheint die Art jedoch nicht den Heilziest (S. officinalis), sondern den Aufrechten Ziest (S. recta) als Nahrungspflanze der Raupen zu nutzen, wie die Eiablagebeobachtung von M. König an eine Knospe von S. recta zeigt. An beiden Fundorten wächst zudem zahlreich S. recta, während S. officinalis weitgehend fehlt. Die Nutzung von S. recta als Nahrungspflanze wurde bereits davor von M. König zusammen mit Daniel Bartsch bei den angrenzenden Vorkommen im badischen Taubertal beobachtet. Nach dem Hinweis von M. König an Erwin Rennwald, dass die tauberländischen
N. prodigellus an S. recta leben, berichtet Erwin Rennwald im Lepiforum von einer Eiablage der Art an S. recta am Kaiserstuhl (https://forum.lepiforum.org/post/957002).
Nemophora prodigellus (Zeller, 1853) beim Blütenbesuch bei Rimpar (Foto: Korbinian Schrauth).
Literatur: Bryner, R. (2020): Adelidae (Lepidoptera): Beitrag zur Kenntnis der Biologie und Bestimmungshilfe für die europäischen Arten. Contributions to Natural History 38: 1-475. Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & Trusch, R. (Hrsg.) (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 21, 362 S. Haslberger, A. & Segerer, A. H. (2016): Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft, 106 Supplement: 1-336. Pröse, H. (1984): Neue Ergebnisse zur Faunistik der Microlepidoptera in Bayern. 2. Beitrag. Nachrichtenblatt Bayerischen Entomologen 33:106-115. Internetseiten: https://forum.lepiforum.org/post/957002. Zitiervorschlag: König, M. & Schrauth, K. (2024): Wiederfund von Nemophora prodigellus (Zeller, 1853) für Bayern! Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, Website abe-entomofaunistik.org [27.9.2024]. Anschriften der Verfasser: M. König, Brunnengasse 4, 97877 Wertheim; K. Schrauth, Pleichfelder Straße 1, 97273 Kürnach.
Erste Nachweise von Paysandisia archon (Burmeister, 1880) in Bayern.
Mitgeteilt von Julian Bittermann am 30.07.2024
Am 13.06.2024 erhielt ich ein Bild eines Falters mit der Bitte um Bestimmung, da vom Melder in einschlägigen Bestimmungsbüchern nichts Vergleichbares zu finden war. Trotz der ungenügenden Bildqualität war darauf eindeutig ein Falter von Paysandisia archon erkennbar. Auf Nachfrage nach Herkunft und Zusatzinformationen zu dem Bildnachweis des Melders, teilte mir Andreas Hahn (Bayreuth) mit, dass die Aufnahme von einem Arbeitskollegen aus Mistelgau (Lkrs. Bayreuth) stamme. Am nächsten Tag versuchte er deshalb bessere Bilder zu erzielen und weitere Informationen zum Fundumstand einzuholen. Danach hatten die Gartenbesitzer (Familie Herrmannsdörfer) den Falter am 12.06.2024 sitzend an einer im Garten stehenden Dattel-Palme gefunden.
Die Palme wurde wohl Anfang letzten Jahres von einem Händler von mediterranen Pflanzen in Maxdorf (Rheinland-Pfalz) bezogen. Der 2. Fund für Deutschland von Sandhausen bei Heidelberg (Baden-Württemberg) liegt nur ca. 35km Luftlinie davon entfernt.
Paysandisia archon, Bayern, Lkr. Bayreuth, Mistelgau, 12.06.2024 (Foto: A. Hahn).
Angeregt durch den Fund erbrachte die Internetrecherche zwei weitere Nachweise für Bayern. Einer zeigt einen Falter der "Palmenmotte" zwischen Blumentöpfen mit Bild vom 07.08.2020 aus der Landsberger Straße in Königsbrunn (Quelle: iNaturalist; abgerufen am 30.06.2024). Hierbei handelt es sich wohl um den ersten (bekannten) Nachweis von Paysandisia archon aus Bayern. Quelle: https://www.inaturalist.org/observations/55687721 (abgerufen am 30.06.2024).
Einen weiteren Nachweis ergab ein im Internet eingestelltes Video des Palmenliebhabers Peter Ehrlich aus Untersiemau (Oberfranken). Er hatte die Befallsspuren an einer seiner Palmen dokumentiert. Der geschlüpfte Falter wurde dem Naturkundemuseum Coburg überlassen. Den Fundort beschreibt er im Video als "Mein Exoten Garten ist in Oberfranken, Bayern, Deutschland, Germany."
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=zPt5PqioWIk. (abgerufen am 30.06.2024).
Auf Nachfrage beim Naturkundemuseum Coburg zu genaueren Fundangaben, teilte mir Frau Ulrike Neumann (Präparatorin am Museum) wie folgt mit: "Schlupfdatum des Falters war am 5.9.2021 aus einer chinesischen Hanfpalme (Trachycapus fortunai). Der Fundort war in diesem Fall Untersiemau, aber die Palme war im März 2021 in Holland gekauft worden. Von wo sie nach Holland kam hat Herr Peter Ehrlich nicht erfahren können. Der Verkäufer hat auf seine Anfrage nicht geantwortet. Die Palme lebt übrigens noch da Herr Ehrlich sie zurückschnitt und sie neu austrieb. Ein Glück auch, dass es am Schlupfdatum kalt war und die Palmenmotte erstarrt an der Palme saß."
Paysandisia archon, Bayern, Lkr. Coburg, Untersiemau, 05.09.2021 (Falter im Naturkundemuseum Coburg).
Nach derzeitigem Kenntnisstand handelt es sich hierbei um die drei ersten bekannten Nachweise für Bayern.
Kürzlicher Nachtrag vom 28.07.2024
Der vierte Nachweis aus Bayern stammt vom 27.07.2024 aus einem Hausgarten in Waldkirchen, Bayerischer Wald (Meldung Rudi Ritt 28.07.2024, Quelle: Lepiforum https://forum.lepiforum.org/post/961095). Die Bilder von Nicole Maier zeigen "ein frisch geschlüpftes Exemplar von Paysandisia archon...Es schlüpfte aus einer im Internet bestellten Palme."
Ausbreitung:
Die ersten Individuen von Paysandisia archon (Burmeister, 1880) wurden wahrscheinlich schon zwischen 1985 und 1995 mit Yatay-Palmen und Blauen Nadelpalmen aus Argentinien nach Europa gebracht.
Die Art ist in den Mittelmeerraum eingeschleppt worden, und verbreitet sich dort seither in zahlreichen Ländern. Nach Leraut (2006) und faunaeur.org durch Verschleppung nun fester Bestandteil der europäischen Fauna ("Schädling" an Palmen). Funde in Mitteleuropa waren eher die Ausnahme. Durch den Handel mit Palmenpflanzen sind auch hier zunehmend Nachweise bekannt geworden.
Die ersten (publizierten) Funde für Deutschland kommentiert Axel Steiner wie folgt:
"In Deutschland war die Art erstmals 2006 nachgewiesen worden: zwei Falter - der eine frisch geschlüpft neben der Puppenexuvie sitzend - wurden an einer eingetopften Palme im Stadtgebiet von Jena gefunden (E. Friedrich, R. Müller). Offenbar waren sie als Raupen oder Puppen mit der Pflanze eingeschleppt worden (Löbel, 2015). Dort wo Kübelpalmen aus dem Mittelmeergebiet importiert werden, ist auch zukünftig mit derartigen Funden zu rechnen. Quelle: Lepiforum; https://forum.lepiforum.org/post/590474
Der 2. Fund für Deutschland, vom 4. Juli 2017, stammt wie bereits erwähnt von Sandhausen bei Heidelberg, aus einem Hausgarten an der Großen Ringstraße. Zur Herkunft schreibt Michael Ochse in seinem Beitrag zum Fund: "Unweit befindet sich ein Händler von Palmen, weshalb es sich mutmaßlich um ein eingeschlepptes Exemplar handelte." Quelle: Lepiforum; https://forum.lepiforum.org/post/590308 (Foto: Michael Ochse) (abgerufen am 30.06.2024)
Den 3. Fund für Deutschland meldet Walter Schön: vom 6.August 2017 (Tagfund, det. Walter Schön), aus Baden-Württemberg, Karlsruhe, Stadtgebiet, aus einem Grundstück mit getopften Palmen.
Quelle: Lepiforum; https://forum.lepiforum.org/post/596263 (Foto: Ralf Menta). (abgerufen am 30.06.2024)
Wie Axel Steiner in seinem Beitrag im Lepiforum schon richtig vermutet, dürfen weitere Funde durch Verschleppung (Pflanzenhandel) zu erwarten sein. Ein Aufruf zur Nachsuche z.B. in Botanischen Gärten und Palmenhäusern dürfte bei dieser unverwechselbaren Art erfolgversprechend sein, um weitere Nachweise zu erbringen.
Seither sind weitere Funde von Paysandisia archon in Deutschland bekannt geworden. So sind z.B. bei inaturalist.org folgende Meldungen eingegangen:
https://www.inaturalist.org/observations/179696528, https://www.inaturalist.org/observations/125905392.
Dank:
Mein herzlicher Dank geht an Frau Ulrike Neumann und Herrn Dr. Carsten Ritzau vom Naturkundemuseum Coburg für die Detailinformationen zum Fund und das Überlassen des Bildnachweises des präparierten Falters aus Untersiemau. Ebenso an Andreas Hahn (Bayreuth) für die Auskünfte und die Bereitstellung der Bilder des Fundes aus Mistelgau, welcher letztendlich Anlass für diesen Beitrag war.
Literatur: Burmeister, H. (1879-1880): Atlas de la description physique de la République Argentine contenant des vues pittoresques et des figures d'histoire naturelle. Cinquième section, seconde partie: 1-64, pl. I-XXIV. Buenos Aires - Paris - Halle (Verlage Paul-Emile Coni - F. Savy - E. Anton). Leraut, P. (2006): Moths of Europe. Volume I. Saturnids, Lasiocampids, Hawkmoths, Tiger Moths... - Verrières le Buisson (N.A.P. Editions), 395 S., 78 Farbtafeln mit Abbildungen von 1098 Exemplaren. ISBN 2-913688-07-1. 20 x 13 x 2,5 cm, 530 g. Mehr Informationen auf der Webseite des Verlages: www.napeditions.com. Löbel, H. (2015): Beobachtungen zu Paysandisia archon (BURMEISTER 1880) in Südfrankreich, einem in Deutschland bislang noch wenig bekannten neotropischen Zuwanderer im Mittelmeerraum (Lep., Castniidae). Mitteilungen des Thüringer Entomologenverbandes e. V., Gotha, 22 (2): 59-63. Internetseiten: https://www.inaturalist.org/observations/55687721. https://forum.lepiforum.org/post/590308. https://forum.lepiforum.org/post/590474. https://forum.lepiforum.org/post/596263. https://forum.lepiforum.org/post/961095. https://www.youtube.com/watch?v=zPt5PqioWIk. Zitiervorschlag: Bittermann, J. (2024): Erste Nachweise von Paysandisia archon (Burmeister, 1880) in Bayern. Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [30.7.2024]. Anschrift des Verfassers: Julian Bittermann, Bahnhofstr. 19, 95463 Bindlach.
Ein zweiter und dritter Vorkommensort von Parornix atripalpella Wahlström, 1979 in Bayern. Mitgeteilt von Werner Wolf am 5.3.2024
Die bisher in Bayern nur einmal am Keilstein bei Regensburg (20.7.2013, A. Segerer) gefundene Art (Haslberger et al., 2015:35) konnte im Rahmen der Untersuchungen zur Schmetterlingsfauna unterfränkischer Trockengebiete mehrmals nachgewiesen werden.
Im Nordteil des Kallmuths (bei Homburg am Main, Lkr. Main-Spessart) flogen am 13.8.2021 je 1 ♂ und ♀ in die dort platzierten Lichtfallen. Am Kreuzberg bei Böttigheim (Lkr. Würzburg) kam schon zwei Tage vorher (11.8.2021) 1 ♂ in eine Lichtfalle, und im Folgejahr konnten dort bereits am 6.6.2022 2 ♂♂ festgestellt werden (wiederum in einer Lichtfalle). Diese Daten deuten darauf hin, dass auch P. atripalpella wie viele andere der sich an Rosaceen entwickelnden Parornix-Arten (zumindest im Untersuchungsgebiet) zwei Generationen im Jahr ausbildet. Alle Nachweise wurden durch Genitalpräparation bestimmt.
Beide Biotope sind steile Xerothermhänge mit teilweise offenen Bodenstellen und Fels (Wellenkalk), reichlich mit Krüppelschlehen bestanden. Prunus spinosa ist die einzige bisher bekannte Raupenentwicklungspflanze dieser Art. Auch die beiden anderen „Schlehen-Parornix“ (finitimella und torquilella) konnten an diesen beiden Standorten festgestellt werden, wobei P. torquilella die mit Abstand häufigere Art war (alle Nachweise durch GP abgesichert).
Parornix atripalpella, Genital ♂: Böttigheim, Kreuzberg, 6.6.2022, Lichtfalle, leg. et det. W. Wolf.
In Deutschland ist P. atripalpella bisher ansonsten nur aus dem Mittelrheintal (Rheinland-Pfalz) bekannt (Biesenbaum, 2001), sicherlich aber noch an weiteren Xerotherm-Standorten v.a. Süddeutschlands nachzuweisen (Bestimmung über GP oder barcoding notwendig).
Literatur: Biesenbaum, W. (2001): Nachweise von Parornix atripalpella Wahlström, 1979 in Deutschland (Lep., Gracillariidae). - Melanargia 13 (2): 44-47. Haslberger, A., Guggemoos, T., Lichtmannecker, P, Grünewald, T. & A. H. Segerer (2015): Bemerkenswerte Schmetterlingsfunde aus Bayern im Rahmen laufender Projekte zu genetischen Re-Identifizierung heimischer Tierarten (BFB, GBOL) - 7. Beitrag (Insecta: Lepidoptera). - Nachrichtenblatt der bayerischen Entomologen 64 (1/2): 34-47. Zitiervorschlag: Wolf, W. (2024): Ein zweiter und dritter Vorkommensort von Parornix atripalpella Wahlström, 1979 in Bayern. Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [5.3.2024]. Anschrift des Verfassers: Werner Wolf, Erlenstr. 8, 95463 Bindlach.
Der zweite Nachweis von Hellula undalis (Fabricius, 1781) in Bayern. Mitgeteilt von Werner Wolf am 22.9.2023
Bei der Aufarbeitung eines Lichtfanges vom 29.10.2022 am Kleinochsenfurter Berg (Lkr. Würzburg) kam auch diese Crambidae zum Vorschein. Es ist dies offensichtlich erst der zweite bekannte Nachweis in Bayern. Bisher kannte man nur den Fund von Arnold am 3.5.1923 aus Wolfrathshausen (Osthelder, 1939:34), wobei Haslberger & Segerer (2021: S8) anmerken, dass der "Beleg nicht in ZSM, jedoch glaubhaft" ist. Der neuerliche Fund reiht sich sehr gut in den Einflug dieser Art aus SW nach Deutschland am Monatswechsel Oktober/November 2022 ein:
28.10.2022, Leitersweiler (Saarland), Birgit Rein fot. (https://observation.org/observation/258340225/);
31.10.2022, Mühlhausen bei Schwenningen (Baden-Württemberg), Karl-Heinz Wiehl fot. (https://observation.org/observation/261924017/);
8.11.2022, Wetterauer Trockeninsel (Hessen), Klaus Dürr fot. (https://observation.org/observation/268030054/).
Dass um diese Zeit verstärkt Einflüge südlicher Arten stattgefunden haben, zeigt auch die in derselben Nacht am Kleinochsenfurter Berg gefundene Palpita vitrealis (Wolf in AMIB, 2022:67).
Es ist also nicht verkehrt, bei Hochdruckzonen mit warmem Wetter auch Ende Oktober/Anfang November noch nach Faltern (insb. auch durch Lichtfang) Ausschau zu halten.
Literatur: Haslberger, A. & A. H. Segerer (2021): Fünf Jahre "Checkliste der Schmetterlinge Bayerns": Eine Erfolgsgeschichte der bayerischen Insektenfaunistik auf neuestem Stand (Insecta: Lepidoptera). - Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft - 111:5-44, Online-Supplemente S1-S10 auf https://barcoding-zsm.de/bayernfauna/lepidoptera. Osthelder, L. (1939): Die Schmetterlinge Südbayerns und der angrenzenden nördlichen Kalkalpen. II. Teil. Die Kleinschmetterlinge. 1. Heft. Vorwort, Pyralidae bis Tortricidae. - Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 29, Beilage. AMIB = Arbeitsgemeinschaft Microlepidoptera in Bayern (2022): Neue Ergebnisse in der bayerischen Kleinschmetterlingsfaunistik - 10. Beitrag (Insecta: Lepidoptera). - Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 22:59-68. Zitiervorschlag: Wolf, W. 2023: Der zweite Nachweis von Hellula undalis (Fabricius, 1781) in Bayern. Faunistische MItteilung, website abe-entomofaunistik.org [22.09.2023]
Ein gutes Jahr für Acrolepia autumnitella Curtis, 1838? mitgeteilt von Werner Wolf am 6.9.2016
Am 28.8.2016 fand ich in forstlich aufgelichteten Fichtenwäldern der Grasleitener Moorlandschaft (Lkrs. Weilheim-Schongau) mehrere Standorte der Tollkirsche (Atropa belladonna) mit einem hohen Besatz an Raupen dieser Art. Sie waren zumeist schon im letzten Larvenstadium. Eine Suche an Tollkirschen-Standorten im Nördlichen Frankenjura war am 1.9.2016 im Umfeld des Kammerweihers südlich Auerbach (Oberpfalz, Lkrs. Amberg-Sulzbach) mit zwei Raupenfunden erfolgreich. Autumnitella war bisher aus dem Schichtstufenland nicht verifiziert gemeldet. Das Fraßbild („Taschenminen“) ist sehr charakteristisch und die Minen können auch nach dem Verlassenwerden noch eine zeitlang eindeutig angesprochen werden. Die von zwei Standorten mitgenommenen Raupen haben sich mittlerweile im Acrolepiidae-typischen Netzkokon verpuppt (s. Foto). Eine der typischen Kleinschmetterlingsarten, die sich viel besser über ihre Präimaginalstadien nachweisen (kartieren) lassen, als über den Fang der Imagines.
Zitiervorschlag: Wolf, W. 2016: Ein gutes Jahr für Acrolepia autumnitella Curtis, 1832? Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [06.09.2016]