Hautflügler
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Die Grabwespe Pemphredon flavistigma Thomson, 1874 (Hymenoptera, Sphecidae) neu für Deutschland. Mitgeteilt von Daniel Schanz und Johannes Voith am 15.9.2025
Die boreo-montan verbreitete Grabwespenart wurde in Europa bisher in Schweden, Finnland, Polen (Einzelfund), Österreich (Ober-, Niederösterreich, Kärnten, Osttirol) und Italien (Südtirol) nachgewiesen. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis Japan. Aus Deutschland war diese in Mitteleuropa selten gefundene Art bisher nicht bekannt. Die nachfolgend angeführten Nachweise von Pemphredon flavistigma sind die ersten für Bayern und für Deutschland. Im Gegensatz zu fast allen aktuellen Neunachweisen von aculeaten Hymenopteren dürfte Pemphredon flavistigma kein klimabedingter Neubürger, sondern ein lange etablierter Teil der heimischen Fauna sein.
Unter den teilweise schwierig zu bestimmenden Arten der Gattung Pemphredon ist Pemphredon flavistigma in beiden Geschlechtern gut kenntlich. Die Weibchen zeichnen sich durch einen tief ausgeschnittenen Clypeus (Abb. 1), im Flügelgeäder durch eine 2. rücklaufende Ader, die in die
2. Submarginalzelle mündet (Abb. 2) sowie eine matte Umgrenzung des Dorsalfeldes (Abb. 3) aus. Beim Männchen sind die Mitteltarsen 1 deutlich gebogen und im Vergleich zu Pemphredon podagrica nur wenig verbreitert (Dollfuss 1991, Jacobs 2007).
Bei der Aufarbeitung von unbestimmten Teilen der eigenen Sammlung stieß der Zweitautor auf zwei 30 Jahre alte Nachweise von Pemphredon flavistigma aus den Chiemgauer Alpen bei Bad Reichenhall und dem Werdenfelser Land bei Garmisch-Partenkirchen:
1 Weibchen, Gerold östlich Garmisch-Partenkirchen, 950m ü. NN, 47,4911° N, 11,2205° E, 30.06.1995, Kescherfang an Heuschober in Buckelwiese, leg., det. & coll. Voith, vid. Schmid-Egger.
2 Männchen, Thumsee/Schneeheide-Kiefernwald westlich Bad Reichenhall, 580m ü. NN, 47,7186° N, 12,8187° E, 2.06.1996, Kescherfang an abgestorbener Kiefer, leg., det. & coll. Voith, vid. Schmid-Egger.
Beide Fundorte sind deutlich föhnbeeinflusst und thermisch begünstigt. Der Bereich um den Thumsee zählt zu den tiefstgelegenen und wärmsten Lokalitäten am nördlichen Alpenrand. Dennoch dürften die Funde aufgrund der boreoalpinen Verbreitung und dem aktuellen Fundort im Bayerischen Wald (s.u.) nicht auf eine klimatische Einschränkung hindeuten. Während intensiver Sammeltätigkeit an Holz 1986-88 in den Berchtesgadener Alpen und 1989/90 in den Chiemgauer Alpen konnte damals die Art nicht gefunden werden. Ebenso fehlen bis heute weitere Nachweise. Die Art dürfte im gesamten bayerischen Alpenraum potentiell verbreitet, aber selten bis sehr selten sein.
Ein aktueller Erstnachweis liegt für den Bayerischen Wald vor:
1 Weibchen, Moorkomplex „Brennerin“ östlich Altreichenau, Bayern, 723m ü. NN, 48,7726°N 13,7550°E, 7.07.2024, in Kreuzfensterfalle, leg. A. Weigel (Wernburg/Deutschland), det. et coll. D. Schanz.
Der Fundort im Bayerischen Wald ist ein südlich exponierter Hangbereich im Moorkomplex „Brennerin“, der an das Bachtal des Brenner-Baches angrenzt. Am Hang stehen vor allem Rotbuchen und Fichten, wobei letztere zum Großteil abgestorben sind oder bereits entfernt wurden. Das weibliche Exemplar (Abb. 1-3) wurde hier in einer Kreuzfensterfalle nachgewiesen, die in etwa 5m Höhe an einem bereits stärker vermorschten und verpilzten Rotbuchen-Torso (Abb. 4) installiert war. Die nächstgelegene Fundstelle in Oberösterreich ist 50km entfernt und liegt auf einer ähnlichen Höhe (650m ü. NHN) in der Nähe eines Bachs (www.zobodat.at/belege).



Abb. 1-3: Pemphredon flavistigma, Weibchen aus dem Bayerischen Wald (Fotos: Schanz).

Abb. 4: Fundort von Pemphredon flavistigma im Bayerischen Wald an einem toten Rotbuchen-Torso (Foto: Weigel 2024).

Abb. 5: Fundorte von Pemphredon flavistigma in Bayern (Kartengrundlage: geodaten.bayern).
Dank: Wir danken Christian Schmid-Egger für den Hinweis auf unsere zeitgleichen Funde. Andreas Weigel stellte freundlicherweise Fallenmaterial aus dem Bayerischen Wald zur Verfügung.
Literatur: Dollfuss, H. (1991). Bestimmungsschlüssel der Grabwespen Nord-und Zentraleuropas. Stapfia 24: 1-247. Dollfuss, H. (1995). A worldwide revision of Pemphredon LATREILLE 1796 (Hymenoptera, Sphecidae). Linzer Biologische Beiträge 27 (2): 905-1019. Jacobs, H. J. (2007). Die Grabwespen Deutschlands: Ampulicidae, Sphecidae, Crabronidae: Bestimmungsschlüssel von Hans-Joachim Jacobs. Goecke & Evers. Schmid-Egger, C., Esser, J., Hopfenmüller, S., Jacobs, H. J., Liebig, W. H., Niehuis, O., Rosa, P., Tischendorf, S., Witt, R. (2024). Checkliste der aculeaten Wespen Deutschlands (Hymenoptera, Stechwespen; Chrysididae, Mutillidae, Myrmosidae, Pompilidae, Sapygidae, Scoliidae, Spheciformes, Thynnidae, Tiphiidae, Vespidae). Ampulex 15. www.zobodat.at/belege. Zitiervorschlag: Schanz, D. & J. Voith (2025): Die Grabwespe Pemphredon flavistigma Thomson, 1874 (Hymenoptera, Sphecidae) neu für Deutschland. Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [15.09.2025].
Die Sandbiene Andrena ovata Schenck, 1853 in Bayern. Mitgeteilt von Daniel Schanz am 09.12.2023
Die im 19. Jahrhundert beschriebene „Verkannte Kleesandbiene“ (Andrena ovata) wurde erst vor Kurzem als eigenständige Art erkannt und in den Ländern Griechenland, Italien, Schweiz, Deutschland, Frankreich und Spanien nachgewiesen (Praz et al. 2022). In Deutschland wurde diese Art bisher in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz festgestellt (Scheuchl et al. 2023), wohingegen aus Bayern noch keine Funde gemeldet wurden.
Andrena ovata: Stadt Nabburg (Oberpfalz), 25.05.2023, 1 Weibchen an Lotus corniculatus, det. Daniel Schanz
Der Fund dieser weitverbreiteten Bienenart in Bayern ist wenig überraschend, da die leicht verwechselbare Art sicherlich bisher regelmäßig übersehen wurde und sich nicht erst in jüngerer Zeit nach Bayern ausgebreitet hat. Allerdings ist davon auszugehen, dass Andrena ovata im Vergleich zu häufigeren Sandbienenarten innerhalb derselben Untergattung (mit mehreren sehr ähnlichen Arten) recht selten ist.
Literatur: Praz, C., Genoud, D., Vaucher, K., Bénon, D., Monks, J., & Wood, T. J. (2022). Unexpected levels of cryptic diversity in European bees of the genus Andrena subgenus Taeniandrena (Hymenoptera, Andrenidae): implications for conservation. Journal of Hymenoptera Research, 91, 375-428; Scheuchl, E., Schwenninger, H. R., Burger, R., Diestelhorst, O., Kuhlmann, M., Saure, C., Schmid-Egger, C. & Silló, N. (2023). Die Wildbienenarten Deutschlands–Kritisches Verzeichnis und aktualisierte Checkliste der Wildbienen Deutschlands (Hymenoptera, Anthophila). Critical Inventory and Checklist of the Wild Bees of Germany (Hymenoptera, Anthophila). Anthophila, 1, 25-138. Zitiervorschlag: Schanz, D. (2023): Die Sandbiene Andrena ovata Schenck, 1853 in Bayern. Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [09.12.2023].
Die Blattschneiderbiene Megachile pilicrus (Morawitz, 1877) und die Löcherbiene Heriades crenulata (Nylander, 1856) neu in Bayern. Mitgeteilt von Daniel Schanz am 05.07.2023
Die Löcherbiene Heriades crenulata ist in Deutschland in wärmebegünstigten Regionen, wie im Oberrheingebiet, verbreitet, wohingegen Megachile pilicrus noch nicht aus Deutschland bekannt geworden ist. Der nächstgelegene Fundort dieser Blattschneiderbiene ist bei Luftenberg an der Donau (Oberösterreich) zu verorten.
Erstnachweise für Bayern:
Megachile pilicrus: Rangierbahnhof Nürnberg, 49.414°N , 11.099°E, 4.7.2023, 1 Weibchen pollensammelnd an Centaurea stoebe subsp. australis, 1 Männchen
Heriades crenulata: Rangierbahnhof Nürnberg, 49.414°N , 11.099°E, 4.7.2023, 2 Männchen an Centaurea stoebe subsp. australis
Bei beiden Bienenarten erscheint eine Neubesiedlung Bayerns auf natürlichem Wege möglich. Zwar drängt sich vor allem bei der Blattschneiderbiene der Verdacht einer Verfrachtung durch den Güterverkehr auf, jedoch erscheint eine natürliche Ausbreitung von M. pilicrus über das Donautal gerade in Anbetracht ähnlicher Ausbreitungsmuster anderer wärmeliebender Bienenarten (Dioxys cincta) sehr gut möglich (Scheuchl mündl. Mitt.). Jedenfalls konnte M. pilicrus wahrscheinlich bereits eine Population auf dem wärmebegünstigten Gelände des Rangierbahnhofes (mit äußerst viel Rispen-Flockenblume Centaurea stoebe) aufbauen. Für eine bodenständige Population spricht das Auftreten mehrerer Individuen und die Beobachtung eines pollensammelnden Weibchens.
Literatur: Amiet, F., Herrmann, M., Müller, A. & Neumeyer R. (2004). Apidae 4. Anthidium, Chelostoma, Coelioxys, Dioxys, Heriades, Lithurgus, Megachile, Osmia, Stelis, Neuchatel, info fauna: Centre suisse de cartographie de la faune & Schweizerische Entomologische Gesellschaft; Ockermüller, E., Ebmer, A. W., Hackl, J., Schwarz, M., Link, A., Meyer, P., & Pachinger, B. (2021). Neufunde und bemerkenswerte Wiederfunde an Bienen (Hymenoptera, Apoidea) in Oberösterreich - 2. Linzer biologische Beiträge; Scheuchl, E. (2006). Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band II: Schlüssel der Arten der Familien Megachilidae und Melittidae, 2. Auflage, Velden, Apollo Books; Scheuchl, E., & Willner, W. (2016). Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas: Alle Arten im Porträt, Wiebelsheim, Quelle & Meyer Verlag. Zitiervorschlag: Schanz, D. (2023): Die Blattschneiderbiene Megachile pilicrus (Morawitz, 1877) und die Löcherbiene Heriades crenulata (Nylander, 1856) neu in Bayern. Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [05.07.2023].
Die Maskenbiene Hylaeus cardioscapus (Cockerell, 1924) in Bayern. Mitgeteilt von Daniel Schanz am 20.2.2023
Die transpaläarktisch verbreitete Maskenbiene Hylaeus cardioscapus wurde in Deutschland bislang nur in Brandenburg und Berlin nachgewiesen.
Hylaeus cardioscapus: Feldflur südwestlich Oberding, 48.308212°N 11.821986°E, 15-17.6.2022, 1 ♂, leg. Denise Bertleff (Farbschalenfang), Projektleitung: Prof. Dr. Andrea Holzschuh, det. Daniel Schanz
Der Fallenstandort war eine Baumreihe entlang eines Entwässerungsgrabens in der Feldflur des Erdinger Moos. Weitere Lebensraumelemente in der Umgebung sind durch Torfabbau und Entwässerung geprägte Moorstandorte, ein Bach mit Gehölzbereichen und nasse Grünlandbereiche. Der Fundort passt zu den in der Literatur genannten Lebensraumansprüchen dieser Maskenbienenart. Die nächstliegenden bekannten Fundorte von Hylaeus cardioscapus liegen im Raum Linz.



Literatur: Dathe, H., Scheuchl, E. & Ockermüller, E. (2016). Illustrierte Bestimmungstabelle für die Arten der Gattung Hylaeus F. (Maskenbienen) in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Entomologica Austriaca, Supplement 1. Scheuchl, E., & Willner, W. (2016). Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas: Alle Arten im Porträt, Wiebelsheim, Quelle & Meyer Verlag. Westrich, P. (2019). Die Wildbienen Deutschlands, 2. Auflage, Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer. Zitiervorschlag: Schanz, D. (2023): Die Maskenbiene Hylaeus cardioscapus (Cockerell, 1924) in Bayern. Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [20.2.2023].
Die Goldwespe Hedychridium femoratum (DAHLBOM, 1854) in Bayern. Mitgeteilt von Daniel Schanz am 2.1.2023
Die Goldwespenart Hedychridium femoratum wurde, soweit mir bekannt, bisher noch nicht aus Bayern nachgewiesen*. Von der nah verwandten Art Hedychridium elegantulum gibt es historische Belege in der Sammlung Schneid aus Bamberg. Auch aus dem benachbarten Sachsen werden von Kwast (2022) einige aktuelle Funde von Hedychridium femoratum gemeldet.
Erstnachweis Hedychridium femoratum in Bayern: Sandgrube S Röthenbach an der Pegnitz, 49.4670 °N, 11.2317 °E, 8.7.2022 und 2.8.2022, je 1 ♀



Details der nachgewiesenen Hedychridium femoratum (DAHLBOM, 1854) aus Röthenbach an der Pegnitz 2022. Fotos: D. Schanz.
Als Wirt von H. femoratum wird die Grabwespe Dryudella stigma angegeben, was auch den Lebensraum der Goldwespenart (Sanddünen) erklärt. Am Fundort konnte von mir im Juni 2022 ein männliches Individuum von Dryudella pinguis nachgewiesen werden, allerdings wurde in der weiteren Umgebung auch ein einzelnes Tier der jahreszeitlich später fliegenden Dryudella stigma gefunden. Der aktuelle Fundort von H. femoratum bietet einen optimalen Lebensraum für sandliebende Insektenarten, da aufgrund des voranschreitenden Sandabbaus großflächig offene Sandflächen vorhanden sind. Jedoch verdeutlicht dieser Fundort auch besonders gut die prekäre Lage der auf Dünensande angewiesenen Hymenopteren in der Region. Durch den großflächigen Sandabbau (bei Röthenbach zur Herstellung von Kalksandstein) gehen die Sandlebensräume langfristig verloren, auch wenn keine anschließende Verfüllung stattfindet. Die zurückbleibenden geringmächtigen Sandschichten sind aufgrund ungeeigneter edaphischer Faktoren kein längerfristig geeigneter Lebensraum für Tierarten, die auf hochwertige Sandlebensräume angewiesen sind. Gleichzeitig werden im Umfeld auch die letzten großflächigeren Sandlebensräume zunehmend bebaut (z. B. Bebauung des Diehl-Geländes bei Röthenbach: 1994 noch Nachweis von Coelioxys brevis, det. Kraus, ABSP Stadt Nürnberg). Nicht zuletzt geht durch den Umbau der Kiefernwälder des Nürnberger Reichswaldes in stabile Laubwälder auch der Lebensraum etlicher bedrohter Hymenopteren (z. B. Bombus magnus) verloren.
Literatur: Kwast, T. (2022). Holopyga fervida (Fabricius, 1781) und Holopyga similis Mocsáry, 1889 neu für Sachsen sowie weitere Erkenntnisse zur Verbreitung der Goldwespen in Sachsen (Hymenoptera, Chrysididae). Ampulex, 49. Mandery, K., Kraus, M., Voith, J., WICKL, K., Scheuchl, E., Schuberth, J., & WARNKE, K. (2003). Faunenliste der Bienen und Wespen Bayerns mit Angaben zur Verbreitung und Bestandssituation. Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Entomologen e. V.: Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik, 5, 47-89. Mandery, K., Niehuis, O. (1999). Die Goldwespen (Hymenoptera: Chrysididae) der Sammlung T. Schneid im Naturkundemuseum Bamberg. Bericht der naturforschenden Gesellschaft Bamberg, 74: 45-59. Schmid-Egger, C. (1995). Ergänzungen zur Taxonomie und Verbreitung von zwei Arten der Gattung Hedychridium Abeille 1878 (Hymenoptera, Chrysididae). Linzer biologische Beiträge 27 (1): 401-411. Wiesbauer, H., Rosa, P., & Zettel, H. (2020). Die Goldwespen Mitteleuropas. Biologie, Lebensräume, Artenporträts. Ulmer, Stuttgart. Zitiervorschlag: Schanz, D. (2023): Hedychridium femoratum (DAHLBOM, 1854) in Bayern. Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [02.01.2023].
* Anmerkung der Red. [JS]: Dier Nachweis wurde von J. Voith, K. Mandery und C. Schmidt-Egger nach dem Bildmaterial verifiziert. Dank dafür!
Die Asiatische Hornisse jetzt auch in Bayern (Erstnachweis)! Mitgeteilt von Frank Jaenecke am 23.10.2022
Über die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) in Deutschland ist in letzter Zeit verschiedentlich berichtet worden. Der Bayern näheste Fund eines Nestes geschah im Winter 2020/21 in Igersheim (Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg) (https://www.lwg.bayern.de/bienen/267676/index.php).



Gestern mittag (22.10.2022) habe ich eine solche Hornisse erstmalig in meinem Garten (97843 Neuhütten im Spessart / MSP) gesichtet, siehe Bilder (das letzte Bild zeigt den Fundort: unten im Vordergrund der Efeu, an dem ich das Tier fotografiert habe).
Zitiervorschlag: Jaenecke, F. 2022: Die Asiatische Hornisse jetzt auch in Bayern (Erstnachweis)! Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [23.10.2022]
Die Violette Holzbiene Xylocopa vialocea im Vorderen Steigerwald. Mitgeteilt von Heinz Bußler 2007
In einem Zeitraum von über 150 Jahren, von 1850 bis 2004, sind aus Bayern nur 75 Meldungen der Violetten Holzbiene (Xylocopa violacea L.) dokumentiert. Verbreitungsschwerpunkte in Bayern waren die mainnahen Bereiche des Spessarts und der Fränkischen Platte. Isolierte Nachweise waren aus den Gebieten um Rothenburg o.d.T., dem Großraum Nürnberg und von den Münchner Schotterplatten bekannt. Inzwischen wird die Art auch in Naturräumen beobachten, aus denen bisher keine Nachreise vorlagen. Dies trifft nicht nur auf Bayern zu, sondern auch für andere Bundesländer. Die in Deutschland als Offenlandart geltende Violette Holzbiene konnte 2006 auch in den Laubwäldern des Vorderen Steigerwaldes beobachtet werden.
Literatur: Bußler, H. 2007: Mediterrane Holzbienen entdecken Bayern. LWF aktuell 58(3), 50-51. Hage, H.-J. 2005: Die Holzbiene Xylocopa violacea (L., 1758) in Bayern. NachrBl. Bayer. Ent. 54(1/2), 39-45. Zitiervorschlag: Bußler H. 2007: Die Violette Holzbiene Xylocopa vialocea im Vorderen Steigerwald. Faunistische Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website abe-entomofaunistik.org [1.12.2007]
